Interaktive Karte Bochumer Erinnerungsorte
Die Quellenlage ist hierbei nicht immer gut. So haben wir weit über 100 Zwangsarbeiter:innenlager verzeichnet, die im Bochumer Stadtgebiet belegbar existiert haben. Ob diese Lager jedoch alle parallel oder konsekutiv existiert haben, ist oftmals nicht mehr rekonstruierbar. Dies ist für unsere Karte jedoch nur von sekundärer Bedeutung, da wir in erster Linie abbilden wollen, wie viele Lager es in der Zeit von 1933-1945 gegeben hat. Die Existenz von jedem dieser Lager können wir anhand unseres Materials zwar belegen, jedoch manchmal nicht mehr den genauen Standort, denn oftmals ist in den Quellen lediglich der Straßenname, nicht aber eine genaue Adresse angegeben. Auch diese Lager haben wir symbolisch in der entsprechenden Straße verzeichnet und mit einem Hinweis versehen, dass die exakte Adresse nicht überliefert ist. Ebenfalls sind nicht bei allen Lagern die Anzahl und Herkunft der Arbeiter:innen bekannt. Bei den Lagern, bei denen wir genauere Angaben machen können, haben wir uns entschieden, die Quellenbegriffe zu übernehmen. So steht bei manchen Orten “200 Russen” und nicht wie es wahrscheinlich korrekt heißen müsste “200 Bürger:innen aus der Sowjetunion”. Auch konnten wir nur die Lager größerer Unternehmen verzeichnen. Die zahllosen Zwangsarbeiter:innen, die in Kleinbetrieben privat in den Häusern der Besitzer:innen untergebracht wurden, lassen sich auch nicht nur ansatzweise rekonstruieren. Das selbe gilt für einige “arisierte” und folglich zwangsenteignete jüdische Geschäfte, deren damalige Adresse wir nicht mehr ermitteln konnten. Die Kurztexte, die jedem eingetragenen Ort beigefügt sind, sollen nur einen kurzen Überblick geben und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Über Kommentare, Ergänzungen oder Kritik freuen wir uns unter lernendurcherinnern@rub.de